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1. Für mittlere Klassen - S. 331

1868 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
331 stieg, unter den Franzosen aber die Rede, Manfred sei todt, sich schnell verbreitete und bis zuin Könige drang. Biele eilten mit dem Picarden zur Stelle, wo jener gefallen war: man fand den nackten Leichnam und neben ihm den edlen Theobald. Im Siegesübermuthe hingen Einige den erschlagenen König über einen Esel, und Einer von ihnen rief laut: „Wer kauft Manfred?" — aber ein französischer Baron züchtigte ihn, in richtigem Gefühle, hart wegen dieser Frechheit. Als der Leichnam, welcher zwei tödtliche Wun- den am Haupte und in der Brust zeigte, vor den König Karl gebracht war, ließ er alle gefangenen Barone herbeirufen und fragte jeden ein- zeln, ob dies Manfred sei. Sie antworteten furchtsam: „Ja." Nur Graf Iordanus rief, als er ihn erblickte, in ungemessenem Schmerze: „O mein Herr, o mein König!" und bedeckte laut weinend sein Gesicht mit den Händen. Die Franzosen ehrten Iordanus für solche Treue; Graf Richard von Caserta hingegen, der Verräther, welcher auch herbei gerufen ward, um über seinen getödteten Schwager ein trockenes Ja äuszusprechen, fand für so beschämende, vernichtende Stellung darin wohl keinen hinreichenden Ersatz, daß ihn der König Karl seinen Getreuen nannte. Die französischen Großen baten jetzt, daß für Manfred ein ehren- volles Begräbniß bewilligt werde; Karl'aber schlug es streng ab: denn ein Gebannter, ein Ketzer dürfe nicht in geweihter Erde liegen. Daher vergrub man ihn in aller Stille nahe bei der Brücke von Benevent. Allein nicht bloß das Volk, sondern auch die Franzosen häuften ihm theilnehmend dadurch ein Ehrendenkmal, daß jeder einen Stein zu seinem Grabe trug, und der Ort selbst hatte oder erhielt den bedeutenden Namen: Fels der Oiofen! Nachmals fand jedoch der Cardinalgesandte, Erzbischof von Corenza, diese Stelle sei zu gut, der Boden kirchliches Eigenthum, und Manfred verdiene überhaupt keine Ruhestätte in seinem ehemaligen Reiche. Darum ließ er ihn wieder ausgraben und nach der Grenze von Abruzzo und Picenum bringen. Hier, in einem abgelegenen, von düstern Felsen eingeschlossenen Thale, welches der Fluß Verde kurz vor seiner Vereinigung mit denr Teronto bildet, wurde Manfred, ohne daß ein Priester die Leiche geleitet, ohne Weihspruch und Glockengeläut zum zwei- ten Male begraben. In der Nähe steht eine einsame Mühle; unter den benachbarten Leuten lebt bis auf den heutigen Tag die Sage von dem schönen, geistreichen, unglücklichen Könige Manfred'! F. v. Raumer. 114. Die Schlacht an der March. Am Freitag, Rudolfs liebstem Schlachttage, den 26. August 1278 früh vor sechs Uhr zog das vereinigte Heer über die Hügel und erblickte den Feind jenseits des Weidenbachs auf der Ebene. Ottokar hatte zuletzt sein Lager daselbst genommen, bis dicht an den Fluß, von wel- chem es umströmt ward; wahrscheinlich floß damals die March um die ungerragische Aue, wo jetzt das alte Bett ist. Zwischen den Heeren war das Land theilweise mit Rohr bewachsen und hatte den Anschein eines Sumpfes, wahrscheinlich der jetzige sogenannte Speibersee. König Ottokar hatte sein Heer in sechs Haufen und eine Nachhut getheilt. Der erste bestand aus dem größten Theil der Böhmen; die Mähren und die Böhmen von Pilsen bildeten den zweiten, Meißner und

2. Für mittlere Klassen - S. 330

1868 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
330 und Waffen?" Es sind, antwortete man ihm, die Guelfen aus Tos- cana. Da rief er laut: „Welch löbliche Treue für ihre Partei! Wo leisten mir die Ghibellinen solche Hülfe, die ich unterstützte mit aller An- strengung, mit Gut und Blut!" — „Auch Ghibellinen," fuhren Jene fort, „sehen wir im feindlichen Heere;" und der König erwiderte: „Die treulos Undankbaren! sie denken sich zu sichern, möge ich siegen oder Karl von Anjou." Manfreds rascher und thätiger Angriff ermuthigte indeß die noch immer heldenmüthig widerstehenden Deutschen, und er erwartete, daß sich, seiner verständigen Anordnung zufolge, auch die übrigen Abtheilun- gen schnell hierher wenden und durch vereinten Andrang auf den wich- tigsten Punkt obsiegen würden. In diesem entscheidenden Augenblicke rief ihm ein Krieger zu: „O Herr, seht, welch eine große Schaar Eures Volks zu den Feinden übergeht, seht, wie so Viele dort verrätherisch fliehen!" Als Manfred erschreckt sich umsah, stürzte ihm sein mit silber- nem Adler geschmückter Helm vom Haupte auf den Sattel nieder, und er sprach: „Das ist ein Zeichen Gottes: denn ich hatte den Helm mit meinen Händen so befestigt, daß er niemals von selbst herabfallen konnte!" Dann, den hochbejahrten Accursius anredend, fuhr er fort: „Gedenke, daß du des Kaisers, meines Vaters, Mundschenk wärest, daß er mich dir vor Allen einpfahl; rathe mir getreulich!"— „Das ist wohl zu spät!" antwortete dieser in wehmüthigem Zorne. „Wo sind nun Eure Geiger und Dichter, die ihr mehr als Ritter "und Knechte liebtet, daß sie versuchen könnten, ob Karl auch nach ihrem süßen Getöne tanzen möchte? Euer Leben aber will ich Euch erhalten mit meinem Tode!" — Er nahm den Helm und des Königs Abzeichen und stürzte sich in die Schlacht; der getreue Knecht ward erschlagen, sein Herr aber nicht gerettet. Denn als dieser rings um sich nur Flucht und Verrath sah, fühlte er, esz'ei die Stunde gekommen, welche nie zu überleben er längst beschloßen hatte. Auch er drang hinein in das wildeste Getümmel und ward nie wieder gesehen. Getödtet wurden: 3000 Reiter, Fußgänger und Söldner; gefangen wurden: die Grafen Iordanus und Bartholomäus Lancia und viele andere Edle. Der Sieg schien vollkoinmen; als aber Karls Barone ihm dazu Glück wünschten, zeigte er fast keine Freude, sondern sagte: „Dem Tapfern genügt kaum die^Welt; was ist es weiter einen Mann zu besie- gen!" — Daran lag ihm aber doch viel, zu wissen, wo dieser eine Mann sei, ob er lebe oder ob er umgekommen. Nach zweien Tagen hatte man von Manfred noch keine Spur; endlich sahen die gefangenen Grafen Iordanus und Bartholomäus Lancia, daß ein Picarde dessen Pferd ritt, und fragten ihn erschreckt,^ woher er das Pferd habe, uird was er von dessen früherem Besitzer wisse. Jener sagte hierauf aus: „ Während der Schlacht stürzte ein Ritter mit einem Begleiter (es war der edle Römer Theobald von Annibalis gewesen) unter unsere Schaar, laut die Seinen zum Kampfe anfeuernd. Wären jene treu und tapfer, wie er, gefolgt, wahrlich sie hätten gesiegt; so aber traf nieine Lanze den Kopf seines Pferdes, es bäumte sich und stürzte mit dem Reiter zu Boden. Diesen ergriffen Knechte aus unserem Heere und erschlugen ihn, plündernd, mit vielen Streichen. Mir wurde dies Pferd und dieser Gürtel zu Theil." — Die Beschreibung des Getödteteu stimmte ebenfalls dergestalt, daß die Sorge der Theilnehmenden immer höher

3. Für mittlere Klassen - S. 325

1868 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
325 112. Sforza's Ende. (Jacob Mutius degli Attendoli, später Sforza genannt, war der Stammvater dss mailändischen Fürstenhauses der Sforza. Als Condottiere bald hier, bald dort in Diensten, war er zuletzt der gefürchtete Feldherr der Königin Johanna Ii. von Neapel. Als solcher kämpfte er gegen Alfons V. von Aragonien, und Braccio da Mantone, einen der größten Kriegshelden jener Epoche Unmittelbar nach Alfonsens Abreise ward Sforza von der Königin nach den Abruzzen geschickt, um Acquila, von Braccio belagert , zu ent- setzen. Mit häufigen Botschaften hatten die Acquilaner um Hülfe gefleht. Sforza, nachdem er seinen Sohn Francesco und eine andere Schaar, die sich in Apulien befand, an sich gezogen, drang.sin die Abruzzen vor und nahm mehrere kleine Städte, die in Braccio's Gewalt waren. Die Weihnachten feierte er in Ortona. Als sich nach vollendetem Hochamt die Hauptleute um ihn versalmnelten, erzählte er ihnen seinen Traum in der verwichenen Nacht. Er habe sich mitten in einem See befunden, den heiligen Christoph aber von fern gesehen und um Beistand angerufen. Jener habe sich von ihm abgewandt. Francesco und die Uebrigen baten ihn, seinen Aufbruch zu verschieben; denn er wollte am andern Morgen bei Pescara über den Sangro gehn. Sforza jedoch versetzte, daß nie- mals Eile so nöthig gewesen sei, als eben jetzt. Die Besorgnisse der Freunde vermehrten sich, als beim Auszuge aus der Stadt der Fahnenträger mit dem Pferde stürzte und die Standarte zerbrach. Man gelangte an den Fluß. Der Feind stand aus der anders Seite der Furt und hatte dort Pfähle eingerammelt und Bogenschützen aufgestellt. Da versuchte Francesco mit seiner Schaar den Uebergang an der Mündung des Stroms in's Meer, das hier lagunenartig und sumpfig ist. Er kam glücklich an's andere Ufer, und jagte den Feind nach Pescara zurück. Mit begeist-erter Freude gewahrte Sforza von fern die Tapferkeit seines Sohns und forderte nun die Seinigen ebenfalln zum Uebergang auf. Aber diese zauderten, da sich eben ein heftiger Ostwind erhob und die Wellen des Meeres den Fluß anschwellten und zurücktrieben. Um den Untergebenen Muth einzuflößen, ritt Sforza mit einem Knaben, der ihm den Helm trug, voran; Niemand folgte. Als sie sich in der Mitte des Wassers befanden, begann der Knabe zu sinken. Sforza griff nach ihm und wollte ihn bei den Haaren emporziehen. Da wichen dem Pferde auf dem schlammigen Boden die Hinterbeine und Sforza glitt vom Sattel. Schwergeharnischt, wie er war, vermochte er nicht zu schwimmen. Zweimal wurden seine eisernen Handschuh über dem Wasser gesehen; dann verschwand er. Vergebens ward späterhin sein Leichnam gesucht, den der Fluß in's Meer schwemmte. So starb Sforza am dritten Jänner 1424 im fünf und fünfzigsten Jahr seines Alters, nachdem er so vielen Schlachten getrotzt, so vielen Nachstellungen entgangen war. An Geist mochten ihm vielleicht andere Feldherrn seiner Zeit überlegen sein, an Tapferkeit kam ihm keiner gleich. Gegen Feinde war er großmüthig, gegen Verräther unerbittlich, in der Mannszucht streng, zum Schutz des Landvolks stets bereitwillig, von Habsucht so weit entfernt, daß er die Truppen häufig mit den Einkünf- ten seiner Schlöffer bezahlte. Bei wichtigen Unternehmungen pflegte er alle seine Hauptleute um Rath zu fragen; doch um nicht ihren Dünkel zu nähren, fing er von gleichgültigen Dmgen zu sprechen an, und gelangte

4. Für mittlere Klassen - S. 329

1868 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
329 von Mirepoix, zählte 1000 französische Reiter; die zweite, geführt von ihm selbst und dem Grasen Guido von Montfort, bestand aus 900 pro- venyaliscken Reitern; die dritte, befehligt von Giles le Brun und dem Grafen Robert von Flandern, etwa 700 Reiter stark, war zusammen- gesetzt aus Flamländern, Brabantern, Picarden und Savoyern. Außer diesen drei Abtheilungen des eigentlichen Heeres bildeten aber die Guel- fen aus Toscana unter dem Grafen Guido Guerra eine vierte, welche stch auf 400 Reiter belief. Schon in der Lombardei hatten sich diele (seit Besiegung der Ghibellinen in Modena und Reggio reich und wohl gerüstet) den Franzosen zugesellt, hoffend durch deren Hülfe einst ihr Vaterland wieder zu beherrschen. Zwischen den Reitern war auf Karls ausdrücklichen Befehl das Fußvolk zertheilt, um jenen, bei der Ermat- tung ihrer Pferde, im Fall übermächtigen Angriffs zu Hülfe zu kommen und die feindlichen Reiter oder Pferde zu erschießen oder zu erstechen. Ueber die Zahl des gesamten französischen Heeres weichen die Nach- richten sehr von einander ab; auch nach der geringsten Angabe war es stärker, als das Heer Manfreds. Die Schlacht begann damit, daß die leichten französischen Fußgän- ger sich gegen die Saracenen vorwagten, welche ihnen ihres ungeord- neten Zuges halber nicht gefährlich, ihres Unglaubens wegen verächtlich und Hassenswerth erschienen: und wiederum warteten diese, durch spöt- tische Aufforderung gereizt, höhere Befehle nicht ab, sondern eilten auch ihrerseits vorwärts und erlegten mit geschickt abgeschossenen Pfeilen so viele ihrer Gegner, daß die übrigen in große Unordnung geriethen. Als aber die erste französische Reiterschaar unter Philipp von Montfort und dem Marschall von Mirepoix zu deren Unterstritzung anrückte, geriethen die Saracenen um so nrehr in Noth, als ihre isiseile den gerüsteten Rei- tern keinen Schaden thaten. Dies erblickend, setzte sich Gras Galvan, ebenfalls ohne weitere Befehle abzuwarten, mit seinen Deutschen in Bewegung; welches alles zeigt, daß von beiden Seiten kein zusammen- hängender Plan entworfen und ausgeführt wurde, ja daß überhaupt keine gleichzeitige allgemeine Schlacht stattfand, sondern diese sich in eine Reihe von einzelnen Gefechten auslöste. Die französischen Reiter griffen mit gewohnter Lebhaftigkeit an, aber die Deutschen, besser gerüstet, besser beritten und ausharrend tapfe- rer, schlugen sie mit großem Verluste gänzlich in die Flucht. Als Karl sah, daß dies denen widerfuhr, welchen er am meisten vertraut hatte, wandte er sich zu ihrer Unterstützung; aber auch er war nicht im Stande, den Sieg herbeizuführen, weil "die Deutschen mit längeren Schwertern und Keulen schon in der Ferne trafen, und alle etwa glücklich angebrach- ten Streiche auf ihren starken Rüstungen ohne Erfolg blieben. Da rief Karl, Besonnenheit nie verlierend: „Stecht die Pferde nieder, stecht mit der Degenspitze unter die Achseln und in die Fugen der Rüstungen!" — Mit so großer Gewandtheit ward diese Vorschrift befolgt, daß viele Deutschen verwundet zu Boden stürzten und sich in ihrer schweren Rüstung nicht schnell wiederum aufrichten und am Gefechte Theil nehmen konnten. Dem Könige Manfred entging diese ungünstige Wendung der Schlacht nicht, weshalb er, Karls Beispiel nachahmend, mit seiner Abthei- lung nun auch zur Unterstützung der Deutschen herbeieilte. In demselben Augenblicke sah er, daß eine dritte Schaar der Feinde nach derselben Stelle hinzog, und fragte: „Wer sind Jene dort im Schmuck der Pferde

5. Für mittlere Klassen - S. 328

1868 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
328 und man rieth zur Schlacht oder zum Aufschübe, nicht bloß aus innerer Ueberzeugung, sondern je nachdem Eigennutz, Feigheit oder schon beschlos- sener Verrath dabei Vortheil zu finden schien. Insbesondere stellten sich Mehrere, als erlaube ihnen ihre Vaterlandsliebe nicht, an den verkehrten Maßregeln Manfreds Theil zu nehmen, als sei es höhere Pflicht, ihre eigenen Besitzungen zu decken, als zürnten sie dem Könige, weil er die Schlacht lediglich auf den Rath seines Sterndeuters wünsche! — Man- fred war tief bewegt, als er diese Erscheinungen bemerkte; denn er mußte es erleben, daß Einige ihm ganz allgemeinhin den Rath gaben, er möge fliehen und seine Sache aufgeben. Da rief er im zornigen Schmerze: „Lieber will ich heute hier sterben als König, denn fliehend und bettelnd als ein Elender in der Fremde umherirren!" Kalte Berechnung und Gemüthlosigkeit hatten indessen nicht ganz die Oberhand behalten, die Grafen Lancia, der Römer Theobald von Annibalis und mehrere Andere traten begeistert hervor und sprachen: „Herr, dein Leben ist unser Leben, dein Heil unser Heil; ohne dich wartet unser nur Schande und Elend. Für dich wollen wir kämpfen und siegen, oder sterben sogleich in dieser Stunde!" Diesen Worten stimmten Manche bei, welche den Verdacht, daß sie bei S. Germano übereilt geflohen wären, von sich abwälzen wollten; Manfred endlich sehnte sich nach einem schnellen, entscheidenden Ausgange. Er sprach zu den jetzt in größerer Zahl um ihn Versam- melten: „Unsere Feinde sind endlich erschienen, aber nicht an Kraft und Schönheit dem frühern Rufe entsprechend. Wie klein, wie abgemagert sind die Pferde; wie leicht muß der Sieg sein, wenn wir ihnen keine Zeit lassen zur Erholung! Nur der erste Angriff der Franzosen ist heftig und furchtbar; finden "sie ausharrenden Widerstand, so verwandelt sich ihre Tollkühnheit in unglaubliche Feigheit. Und wir, deren Vorfahren so oft die Gallier schlugen, sollten uns fürchten vor denselben Gegnern? Wir, zeither frei und unabhängig, sollten ihrer schnöden Tyrannei den Nacken beugen, oder von der Gnade dieser Fremden entehrende Lebens- fristung erbetteln? Wahrlich dagegen wäre der Tod ein Gewinn, und mannhaft wollen wir, wo nicht den Sieg erkämpfen, doch im Tode Befreiung finden." Unmittelbar nach diesen Worten ordnete Manfred sein Heer in drei Tressen. Das erste bestand aus 1200 deutschen Reitern, auf deren Treue und Tapferkeit er am meisten rechnete; an ihrer Spitze stand sein Oheim, Graf Galvan Lancia. Das zweite zählte etwa 1000 Reiter aus Tuscien und der Lonrbardei und ward angeführt von seinem zweiten Oheime, dem Grafen Iordanus Lancia. Das dritte bildeten 1400 apulijche und saracenische Reiter, an deren Spitze sich der König selbst stellte. Sein weit zahlreicheres Fußvolk und die, ihm vor Allen zugethanen, mit Bogen bewaffneten Saracenen wurden auf ähnliche Weise^vertheilt oder den Ritterschaaren zugesellt. Die Franzosen schätzten die Stärke dieses ganzen Heeres auf 5000 gerüstete Reiter und 10,000 Saracenen. Ob und wie viel sonst noch Fußvolk vorhanden war, wird nicht mit Bestimmtheit an- gegeben. Im Rücken Manfreds lag Benevent und der Fluß Calore; rechts der Bach Tammaro; links streckte sich die Ebene von Rojeto bis zu dem Wege, welcher nach S. Germano führt. Auch Karl von Anjou theilte sein Heer in drei Schaaren. Die erste, geführt vom Grafen Philipp von Montfort und dein Marschall

6. Für Schüler von 13 bis 16 Jahren - S. 322

1843 - Potsdam : Riegel
* 322 noch sieben andern Rittern zur unentgeltlichen Begleitung der Wall- fahrten, indem sie in die Hände des Patriarchen das dreifache Ge- lübde ablegten, und Blut und Leben dem Könige der Welt widme- ten. Balduin Ii. (*) pries ihren frommen Entschluß, aber selbst nicht im Skmde, sie auszurüsten, mußte er sie an die Mildthätig- keit gottesfürchtiger Glaubensbrüder verweisen. Sic lebten von Al- mosen, trugen die Kleider, die man ihnen schenkte, und wenn zwei Brüder auszogen, eine andächtige Karavane zu beschützen, mußten sie sich mit einem Pferde behelfen. Die Chorherren des Tempels, von Mitleid bewogen, nahmen sic in der Straße, die ihr Eigen- thum war, auf, und der König gab ihnen Ländereien; aber kaum war ihr Ruf in Europa bekannt geworden, so mehrten sich auch ihre Einkünfte von Monat zu Monat. Der Abt von Clairvaur entwarf eine Verfassung für sie nach der Regel der Benedictiner, welche Honorius Ii. im Jahre 1128 zu Trohes in Champagne bestätigte, indem er ihnen zugleich ein weißes Kleid ohne Abzeich- nung zur Ordenstracht gab. Sie gelobten ewige, blutige Verfol- gung der Feinde des Kreuzes, unbedingten Gehorsam gegen ihre Oberen und Unterwerfung unter die Gesetze der strengsten Kriegs- zucht. Ohne den Ruf des Anführers durfte keiner aus der Schlacht zurückkommen; den Fliehenden erwartete unauslöschliche Schande und ein langsamer, qualvoller Tod. Eingeschränkt auf die Wahl zwischen Sieg oder Untergang, wurden sie den Ungläubigen im Kampfe bald so furchtbar, daß der bloße Anblick ihrer schwarz und weiß getheilten Fahne hinreichte, eine zehnfach überlegene Anzahl in die Flucht zu treiben. Die Hochherzigkeit ihrer Aufopferung stimmte noch vollkomm- ner zu dem Geist des Ritterthums, als das Gelübde der Hospi- taliter, die Bedingung eines unbescholtenen Adels schmeichelte dem Stolz der Geschlechter, und in kurzer Zeit zählten die Ritter des Tempels unter ihren Brüdern noch mehr Mitglieder aus der Classe der Bannerhcrren und selbst aus fürstlichem Geblüt, als ihre Ne- benbuhler vom Orden des Hospitals. Fulco V., Graf von An- jou, obgleich mit Ehrenberga, der Erbin von Mahenne ver- mählt, trat schon 1120 der nur erst sich bildenden Verbrüderung bei, und die Verfassung derselben erlaubte auch späterhin Ausnah- men von der Regel zur Gunst vcrheiratheter Ritter. Papst Eu- ) Seit 1118 König von Jerusalem.
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